Smart Real Estate: Die Big 9 als Hürden und Chancen der Digitalisierung

Die Immobilienbranche ist eine der wirtschaftlich wertvollsten Sektoren der Welt. Dennoch passt sie sich der Digitalisierung im Vergleich zu anderen Branchen langsam an. Dabei sind innovative und disruptive Technologien ein wesentlicher Bestandteil der modernen Welt. Obwohl die Immobilienbranche sich vieler verschiedener Technologien bedienen könnte, müssen viele Hürden vor der adäquaten Nutzung überwunden werden. Welche Hürden der Sektor überwinden muss, um von Real Estate zu Smart Real Estate zu transformieren, soll in diesem Artikel zusammengefasst werden.

Vor welchen Hürden der Digitalisierung steht die Immobilienbranche? 

Um mit der Digitalisierung und die technologische Transformation und Innovation im Einklang mit den Anforderungen der Industrie 4.0 mitzugehen und sich in eine intelligente Immobilienbranche zu verwandeln, muss die jetzige Real Estate Branche einige Hürden überwinden. Es erfordert zuallererst ein effektives Management, um diese Transformation zu ermöglichen. Diese Hindernisse stellen Herausforderungen für das Management dar, die sich auf die Einführung von disruptiven digitalen Technologien (DDT) und Innovationen in intelligenten Immobilien auswirken. Die Ergebnisse einer Studie von Ullah & Sepasgozar ergaben, dass die DDT bisher aufgrund von zu hohen Kosten, Organisationsrichtlinien, fehlenden Bewusstsein, Widerwillen, fehlender Nutzernachfrage technischer Integration, fehlender staatlicher Unterstützung und Finanzierung nicht angenommen wurden. Insgesamt werden die höchsten Barriere-(Risiko-)Werte für hohe Kosten für Software und Hardware, hohe Komplexität des gewählten Technologieverbreitungssystems und fehlende staatliche Anreize (Vorschriften und Normen) vonseiten der Projektplaner und Investoren festgestellt. Diese Hindernisse müssen angegangen werden, um den Weg für die Einführung von DDT und Innovationen im Immobiliensektor zu ebnen und einen Weg zu intelligenten Immobilien zu schaffen. 

Ein zusätzlich wachsendes Problem für die Branche ist nach Ullah & Wang 2018 die zunehmende Reue der Verbraucher nach dem Kauf oder der Anmietung einer Immobilie. Nach Angaben bereuen 44 Prozent der Immobilienkunden (fast jeder zweite) ihre Kauf- oder Mietentscheidung. Die Hauptursachen für dieses Bereuen sind fehlende Informationen über Immobilien und die Komplexität des Kaufprozesses, bei dem wichtige Informationen, einschließlich Gebühren, verborgen bleiben. Wenn Verbraucher nach dem Kauf Details oder Gebühren entdecken, wird das Misstrauen und die Reue in DDT verstärkt. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Hauptursache für das Bedauern ein Mangel an Informationen ist. 

Wusstest du? 

Disruptive digitale Technologien werden auch die Big 9 genannt. Diese sind: Drohnen, Internet of Things (IoT), Clouds, Software as a Service (SaaS), Big Data, 3D-Scanning, tragbare Technologien, virtuelle und erweiterte Realitäten (VR und AR) sowie künstliche Intelligenz (AI) und Robotik 

Die Vorteile der Big 9 Technologien in der Immobilienbranche für Verbraucher 

In der Studie von Ulla und Wang wurde erarbeitet, inwieweit Verbraucher von den Big 9 Technologien in SRE profitieren können. Die Nutzerzentrierung sollte für die Verbreitung von Informationen hierbei im Vordergrund stehen.  

Insbesondere muss das enorme Potenzial der Big 9-Technologien an die Endnutzer bzw. Verbraucher weitergegeben werden, die die eigentlichen Zahler für die Technologien und die industrielle Aufrüstung sind. Hier sind die Vorteile in einem Überblick zusammengefasst: 

Die Big 9 Technologien für Endnutzer und Verbraucher: 

1. Big Data: Big-Data-gestützte Analysen: Ermöglichen Einblicke in die Nachbarschaft und den Ort bieten, wie z. B. Kriminalitätsraten, Reisekosten und Verkaufszahlen 
2. KI: Mithilfe von KI können Verbraucher aufgrund von prädiktiven Analysen und intelligenten Abgleiche mit ihren Traumimmobilien in Verbindung bringen (Dies spart Zeit und kann menschliche Fehler vermeiden). 
3. Clouds: Clouds können Zugänge zu Immobiliendetails, Wartungsplänen und finanziellen Details gewähren. 
4. SaaS: Der SaaS-basierte Zugang zu Mietverträgen, Miet- und Vertragsdokumenten, Sicherheitsfragen und Arbeitsaufträgen kann u. a. das Gefühl der Verbundenheit zwischen Verbrauchern und ihren Immobilienangelegenheiten erhöhen. 
5. IoT: Durch IoT-basierte immersive Tools fühlen sich die Verbraucher stärker in ihre Gebäude und Grundstücke eingebunden, da sie Benachrichtigungen erhalten und die Geräte ihrer Immobilie aus der Ferne steuern können.  
6. Drohnen: Drohnengestützte 3D- und 360-Grad-Bilder liefern einzigartige, breitere Winkel, detaillierte und umfassende Bilder und Videos, die äußere Details wie Sonnenverläufe, Dachbedingungen, nahe gelegene Grünflächen, Entfernungen zu Einrichtungen sowie feinere innere Details wie Schimmelbildung, bröckelnde Farben, feuchte Ecken und andere zeigen. 
7. 3D-Scantechnologie: Diese liefert Gebäude- und Grundstücksgrundrisse und -zeichnungen, die mit Gebäudemanagementmodellen zusammengeführt werden können, um eine intelligente Abstimmung der Raumaufteilung zu erreichen und eine gute Nutzung der Immobilie zu gewährleisten. 
8. Wearable Techs: Diese bieten den Verbrauchern Luxus und Flexibilität durch Gadgets und Sensoren, die in ihrer Immobilie installiert sind.
9. VR- und AR: Visualisierungen und 3D-Rundgänge können Verbrauchern helfen, bessere Entscheidungen über den Kauf oder die Miete ihrer Immobilien zu treffen.

Von Hindernissen zu Zukunftschancen! 

Die Immobilienbranche muss die Einführung disruptiver Technologien verbessern, um von traditionellen zu intelligenten Immobilien (SRE) überzugehen. Die Kernkomponenten von SRE sind vor allem die Nachhaltigkeit, innovative Technologie und Nutzerzentrierung. Diese sprechen nicht nur eine Interessensgruppe an, sondern können für Verbraucher, Makler und Verbände, Regierungs- und Regulierungsbehörden sowie ergänzende Branchen - und deren Bedürfnisse, z. B. in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Immobilien, Gewinne, Steuern, Geschäfte und/oder andere Faktoren von Nutzen sein. Die Vorteile der Big 9-Technologien, wie sie in der aktuellen Studie beschrieben werden, sollen Diskussionen und Wege für ihre Einführung eröffnen und dazu führen, dass den Verbrauchern genauere und zuverlässigere Informationen zur Verfügung gestellt werden. Auf der Grundlage dieser Informationen können die Verbraucher bessere Entscheidungen treffen und werden ihren Kauf und ihre Investition weniger bedauern, wenn überhaupt.